Christian Berkel: Der Apfelbaum. Roman. Berlin: Ullstein 2018. 416 S., geb., 22 €, ISBN 978-3-550-08196-5             

Christian Berkel erzählt die dramatische Liebes- und Familiengeschichte seiner Großeltern Sala und Otto vor dem Hintergrund eines ganzen Jahrhunderts deutscher Geschichte. Sala, Tochter einer jüdisch, intellektuellen Familie und Otto, Sohn aus dem Arbeitermilieu, werden durch die Kriegswirren des 2. Weltkrieges 10 Jahre getrennt. C. Berkel recherchierte die Lebenswege seiner Großeltern von Ascona, Berlin, Paris, Lager in den Pyrenäen, Moskau bis nach Buenos Aires, anhand von Briefwechseln und Archivmaterial. Am Ende bleibt auch die Frage: Wie lange prägen die Kriegserlebnisse noch die nachfolgenden Generationen.

Alex Capus: Königskinder. Roman. München: Hanser 2018. 184 S., geb., 21 €, ISBN 978-3-446-26009-2            

Unterhaltsam, informativ und originell verbindet Capus zwei Liebesgeschichten. Eingeschneit auf einer Alpenstraße muss das Ehepaar Max und Tina eine Nacht im Auto verbringen. Max ist ein ausgezeichneter Erzähler und so füllt er die Nacht mit der Geschichte vom armen Kuhhirten Jacob, der sich zur Zeit der Französischen Revolution in die reiche Bauerstochter Marie verliebt hat und sie –alle Widernissen zum Trotz – auch bekommt. Wäre da noch Tina, die den Erzählfluss durch ihre nüchtern-realistischen Fragen unterbricht und so auch dem Leser eine eigene Stimme gibt.

Wolfram Fleischhauer: Das Meer. Roman. München: Droemer 2018. 443 S., geb., 19,99 €, ISBN 978-3-426-19855-1           

Internationale Firmen haben durch Misswirtschaft und Überfischung ganze Fischbestände ausgerottet. Die EU beschließt Vorschriften, die nichts bewirken. Ökoterroristen lassen durch Anschläge den Fischmarkt zusammenbrechen. Zwei Frauen kämpfen gegen das Sterben der Fische und Meere. Sie sind bereit, sich für ihre Überzeugung zu opfern. Drei Männer suchen nach den beiden Frauen – weil sie sie auf irgendeine Weise lieben. Nach diesem Ökothriller werden Sie weniger Fisch essen und sensibler mit dem Gut Fisch umgehen.

Arno Geiger: Unter der Drachenwand. Roman. München: Hanser 2018. 480 S., geb., 26 €, ISBN 978-3-446-25812-9            

Ein berührender und zeitloser Roman, der vor Augen führt wie der Krieg in die Seelen der Menschen eingreift, wie er sie unwiederbringlich schädigt und wie es dennoch so etwas wie Liebe geben kann. Veit Kolbe, ein 24jähriger Soldat, ist verletzt worden und soll nun in Mondsee, einem idyllischen Ort, wieder einsatzfähig gemacht werden. Seine Tagebuchnotizen zeigen wie die Menschen leben im Angesicht dessen, dass der Krieg verloren ist und es dennoch so weitergeht, als gäbe es noch einen Sieg.

Norbert Gstrein: Die kommenden Jahre. Roman. München: Hanser 2018. 288 S., geb., 22 €, ISBN 978-3-446-25814-3           

Was soll unser Leben bestimmen? Die Vernunft, die Emotionen? Und was ist eigentlich Realität? Robert, die Hauptfigur des Romans,  ist sich da gar nicht sicher. Er ist auf der Suche und stellt dabei alles in Frage. Seine Ehe, sein Berufsleben, seine Haltung zur Flüchtlingsfrage, eigentlich sein ganzes Leben. Und am Ende des Buches? Da bietet uns Gstrein drei verschiedene Fassungen an. Was wünschen wir uns?

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